...in Potosi.
Der Berg als Gott, die Miene als Unterwelt
El Tio, der Herrscher der Unterwelt freut sich am meisten über Opfergaben von Zigaretten und Koka-Blätter
Kleiner Glücksbringer auf dem Marktdach
Und noch ein paar getrocknete Lama-Föten vom Hexenmarkt
Bekommt man doch direkt Hunger und geht zum Bäcker seines Vertrauens
Nicht weil diese Stadt atemberaubend schön, oder der Valentinstag besonders romantisch ausgefallen wäre - NEIN - 4060 Meter Höhe nehmen uns ein wenig die Luft zum Atmen. Die höchstegelegene Stadt der Welt lässt uns bei jeder Anstrengung (da zähl ich jetzt mal aufstehen hinzu) etwas keuchen. Die Luft ist hier so dünn dass ich mir bei jedem Schritt wie 80 vorkomme. Mein Körper müsste mehr Hämoglobin bilden um der Kurzatmigkeit und dem Kopfweh entgegenzuwirken. Das kann dauern. Abwarten und Tee trinken? Aber dann doch bitte gleich den Richtigen: Koka-Tee. Die Kokablätter (jenes Zeug aus dem auch Kokain hergestellt wird) einfach ins heisse Wasser schmeissen und gut is. Wer es intensiver mag kann die Blätter wie fast alle Bolivianer einfach kauen. Schön aussehen tut das nicht - Aber es hilft!
Ein wenig fitter gehen wir auf Erkundungstour und besichtigen Potosis Reichtum vergangener Tage. 42 Kirchen samt künstlerischen Stein & Silber Ornamenten - da bekommt Henrik weiche Knie. Doch während Gott in Potossis Kirchen zuhause ist, lacht der Teufel in den Mienen. El Rico - die Silbermine von Potosi verhalf der Stadt während der Kolonialzeit zu unfassbarem Wohlstand. Unter den Spaniern starben allerdings Millionen von Sklaven die in den Mienen für die Krone schufteten. Auch heute noch arbeiten Männer und Kinder! unter unwürdigen Bedingungen unter Tage. Sie alle beten zu ihrem eigenen Gott der Unterwelt - El tio, dessen Ähnlichkeit mit dem Teufel wohl kaum bestritten werden kann. Besichtigen kann man das Ganze auch. Bei unserem derzeitigen Gesundheitszustand sagen wir aber dankend Nein. Wir beschränken uns auf People-Watching am Plaza, Hämoglobinbildung und 'Abwarten und Tee trinken'.
Bolivien: arm trotz Bodenschätze
Aber auch über Süssigkeiten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen