Liebe auf den 2ten Blick

140 Menschen teilen sich ein Matratzenlager auf zwei Ebenen. Das Boot schwankt und knarzt, während wir wie die Ölsardinen zwangskuscheln. Mir würden 30cm Matratze zustehen die ich aufgrund Überbuchung mit einer Schweizerin teile. Eine Nachtbootfahrt zurück zum Festland inklusive interkultureller Schlaferfahrung jenseits der Komfortzone ;-). Macht sich sicher schick im Lebenslauf!


Die anschliessende übliche Busfahrt-Grenze-Busfahrt-Prozedur endet in Butterworth, Malaysia. Über eine 14km lange Brücke gehts vom Festland aus auf die Insel Penang, deren Anblick mich ziemlich frustriert. Wolkenkratzer und Industrie bestimmen das Bild und verschmelzen mit dem grauen Regenhimmel. Ich mache ein Weltuntergangsgesicht, welches Henrik sichtlich nervös werden lässt. 

Wie sehr man sich doch täuschen kann!
Vor dem Hostel ausgestiegen und plötzlich unsterblich in Penang verliebt! Die Liebe auf den zweiten Blick verdanke ich den schäbigen Kolonialbauten, den Menschen aller Kulturen, der Streetart und ganz ganz sicher auch dem ESSEN. 


   Haiiiiijah! Unesco Kulturerbe kreativ erklärt!



   
    Keine Strasse ohne Kunst, Antiquitäten & Charme

   Opferschrein:  Warum der wohl so grinst? 





    Das Fest der hungrigen Geister. Ihnen zu Ehren verbrennen die Chinesen bunte Papierhaufen mit Fake-Geldscheinen. Wenn sich am selben Tag noch das Tor zur Hölle schliesst kann man davon als Geist sicher nicht genug haben!

   Neu am kulinarischen Horizont: Fishheadcurry! Yummi!

   Austernomelette! Auch ganz lecker!


   Und indisches Buffet..."Henni lass uns nach Penang ziehen!!!"

In Little India bekommt man so gut wie alles was es in Indien gibt. Allerdings in sauber, freundlich, ruhig, ohne die Massen, ohne Müll und vorallem ohne den Gestank. Indien für Anfänger! Ich esse meine Lieblingsspeisen vom Inder, lasse mir von einem Chinesen zeigen wie man den Tee richtig aufbrüht (wirklich aufwendig + entspannend!), schlendere umher oder gehe Henni mit meiner neuen Ukulele auf die Nerven. 

Malaysia an sich erlebe ich bis jetzt als sehr freundlich (Autos halten für Fussgänger!!! In allen bisher bereisten Ländern wäre das undenkbar!), multikulti, sehr entwickelt (u.a. wegen Öl) und nicht so sehr überlaufen wie es in Thailand leider der Fall ist. Penang hat auf jeden Fall seinen Platz in meinem Reiseherz und noch einen viel grösseren in meinem Magen gefunden. Der Tag an dem ich über einem Teller Spaghetti Tränen für Penang's Streetfood vergieße kommt ganz bestimmt!