Ahhhh. Ein zerreisend starker Schmerz schiesst in meine Stirn. "Pain?" fragt da eine Stimme durch den langsam nachlassenden Kopfschmerz. Warte mal. Kenn ich diese Situation nicht irgendwoher? Indien? Ayurveda Massage? Mir ist schwindlig. Ich kann nicht klar denken aber das ich nicht in Indien sein kann wird mir schnell klar. Ich öffne vorsichtig die Augen und blicke in ein grelles Licht und in zwei besorgte Augenpaare.
"Is it painful there?" fragt der Mann mit dem Mundschutz und drückt mit dem spitzen Metallding noch einmal in die Vollen. "ahhhhhhh- Ja nach was siehts denn aus du Horst!!!!! Hör sofort auf da rumzupuhlen und gib mir die Vollnarkose!!!" will ich ihm ins Gesicht schreien. Dank zwei Schläuchen und drei Wattebäuschchen im Mund sage ich aber nur "ggnejeh" und nicke. Root canal treatment - Wurzelbehandlung. Das Wort das ich zwischen vielen Fachbegriffen aufschnappe gefällt mir gar nicht. An der Decke klebt ein Bildschirm der die Familienurlaubsbilder vom Disneyland Paris wiedergibt. Die Patienten die das Ganze finanzieren sollen ja schliesslich auch etwas vom Zahnarzt-Familenurlaub haben. Es gibt Dinge, durch die muss man durch. Zwangsdiashows & Wurzelbehandlungen gehören wohl leider auch dazu.
Was ein Glück dass ich mittlerweile mit meinen Zahnschmerzen in Blenheim angekommen bin - Zahnärzte sind hier zumindest keine Rarität. Nachdem ich mit Öko-Familie Rumble in Kaikoura direkt am Meer wohnen durfte, bin ich bei Claire & Martin Pinder in einer Stadtvilla gelandet. Wwoofing heisst mal wieder das Zauberwort. Während bei den Rumbles alternative Medizin und Permakultur auf dem Plan stand (Gartenkräuter pflegen, Unkraut jäten, Hühner von A nach B tragen, Tinkturen ansetzen) geht es bei Pinders eher um den Ziergarten und um meine neuen Lieblinge - Honigbienchen. Das ich dank den lieben Bienchen des öfteren panisch im Garten umherrenne stört hier niemanden. Kiwis sind gelassenere Zeitgenossen. Das gilt für auch für meine Gastgeber, die trotz aller ironischen Unterschiede sehr viel gemeinsam haben. Sie sind grossartige Lehrer, hervorragende Köche, herzenswarme Gastgeber, allwissende Tourguides und ermöglichen mir wieder einmal einen Einblick in ihre Lebensentwürfe in einer umwerfenden Umgebung. Vier Stunden Gartenarbeit vergehen wie im Flug und die Mischung ist einfach perfekt. Ich bin viel an der frischen Luft, esse (meistens :-) nur gesunde, vegetarische Kost, habe ein bequemes zu Hause, die Abenteueroptionen vor der Haustür und verbessere mein Englisch. Buckeln für Bio hat das mal jemand spöttisch benannt. Aber ganz ehrlich, was will man mehr?
liegt Liane Rumbles Wundergarten
und netten Familienmitgliedern!
Keine Zahnschmerzen zum Beispiel. "Root treatment - half an hour" murmelt die Rezeptionistin, tippt und klickt und tippt "that's 180 Dollars please" sagt sie und lächelt. Ich versuche auch zu lächeln, versage wegen der anhaltenden Betäubung aber total und stecke irritiert die Kreditkarte ins Gerät. Drei Behandlungen soll ich über mich ergehen lassen. Das gleiche gilt für mein Visa-Plastikkärtchen. Erst bin ich sauer dass mein deutscher Zahnarzt nichts dergleichen gefunden hat, dann besorgt dass die Reiseversicherung nicht zahlen könnte, dann erleichtert dass ich ausgerechnet jetzt gerade nicht in Indien sondern in Neuseeland bin und schliesslich glücklich das ich die Zeit nicht auch noch in einem Dorm sondern im wunderschönen Haus von Clare und Martin verbringen darf. Ich bin ein Glückspilz. Schmerzen die irgendwann verschwinden sind gute Schmerzen. Das gleiche gilt auch für meine Yogaklasse die ich hier eifrig besuche. Genaugenommen gehts mir alles in allem ziemlich prima.
"Is it painful there?" fragt der Mann mit dem Mundschutz und drückt mit dem spitzen Metallding noch einmal in die Vollen. "ahhhhhhh- Ja nach was siehts denn aus du Horst!!!!! Hör sofort auf da rumzupuhlen und gib mir die Vollnarkose!!!" will ich ihm ins Gesicht schreien. Dank zwei Schläuchen und drei Wattebäuschchen im Mund sage ich aber nur "ggnejeh" und nicke. Root canal treatment - Wurzelbehandlung. Das Wort das ich zwischen vielen Fachbegriffen aufschnappe gefällt mir gar nicht. An der Decke klebt ein Bildschirm der die Familienurlaubsbilder vom Disneyland Paris wiedergibt. Die Patienten die das Ganze finanzieren sollen ja schliesslich auch etwas vom Zahnarzt-Familenurlaub haben. Es gibt Dinge, durch die muss man durch. Zwangsdiashows & Wurzelbehandlungen gehören wohl leider auch dazu.
Was ein Glück dass ich mittlerweile mit meinen Zahnschmerzen in Blenheim angekommen bin - Zahnärzte sind hier zumindest keine Rarität. Nachdem ich mit Öko-Familie Rumble in Kaikoura direkt am Meer wohnen durfte, bin ich bei Claire & Martin Pinder in einer Stadtvilla gelandet. Wwoofing heisst mal wieder das Zauberwort. Während bei den Rumbles alternative Medizin und Permakultur auf dem Plan stand (Gartenkräuter pflegen, Unkraut jäten, Hühner von A nach B tragen, Tinkturen ansetzen) geht es bei Pinders eher um den Ziergarten und um meine neuen Lieblinge - Honigbienchen. Das ich dank den lieben Bienchen des öfteren panisch im Garten umherrenne stört hier niemanden. Kiwis sind gelassenere Zeitgenossen. Das gilt für auch für meine Gastgeber, die trotz aller ironischen Unterschiede sehr viel gemeinsam haben. Sie sind grossartige Lehrer, hervorragende Köche, herzenswarme Gastgeber, allwissende Tourguides und ermöglichen mir wieder einmal einen Einblick in ihre Lebensentwürfe in einer umwerfenden Umgebung. Vier Stunden Gartenarbeit vergehen wie im Flug und die Mischung ist einfach perfekt. Ich bin viel an der frischen Luft, esse (meistens :-) nur gesunde, vegetarische Kost, habe ein bequemes zu Hause, die Abenteueroptionen vor der Haustür und verbessere mein Englisch. Buckeln für Bio hat das mal jemand spöttisch benannt. Aber ganz ehrlich, was will man mehr?
Hier findet man: Bärtige Helfer,
zickige Ziegen,
Was will man mehr?!
Keine Zahnschmerzen zum Beispiel. "Root treatment - half an hour" murmelt die Rezeptionistin, tippt und klickt und tippt "that's 180 Dollars please" sagt sie und lächelt. Ich versuche auch zu lächeln, versage wegen der anhaltenden Betäubung aber total und stecke irritiert die Kreditkarte ins Gerät. Drei Behandlungen soll ich über mich ergehen lassen. Das gleiche gilt für mein Visa-Plastikkärtchen. Erst bin ich sauer dass mein deutscher Zahnarzt nichts dergleichen gefunden hat, dann besorgt dass die Reiseversicherung nicht zahlen könnte, dann erleichtert dass ich ausgerechnet jetzt gerade nicht in Indien sondern in Neuseeland bin und schliesslich glücklich das ich die Zeit nicht auch noch in einem Dorm sondern im wunderschönen Haus von Clare und Martin verbringen darf. Ich bin ein Glückspilz. Schmerzen die irgendwann verschwinden sind gute Schmerzen. Das gleiche gilt auch für meine Yogaklasse die ich hier eifrig besuche. Genaugenommen gehts mir alles in allem ziemlich prima.
Auch die letzte Behandlung bringt der Zahnarzt ohne Wutausbrüche meinerseits aber mit viel Schweiß beiderseits hinter sich. Geschafft. Halleluja. Mehr Urlaubsbilder häte ich nun wirklich nicht mehr ertragen. Mein letztes Wochenende mit den Pinders steht an. Die wunderschönen Fjorde der Marlborough Sounds warten schon auf mich. Clare & Martin haben hier zufälligerweise ein traumhaftes Ferienhaus, das weit abgelegen und nur per Boot zu erreichen ist. In idyllischer Lage Wein trinken und dabei den Fähren winken. Fischen gehen, die Aussicht genießen, auf dem Schiffsdeck sonnen... Aus Pain wird letztendlich doch wieder Paradise!
Wie immer, mit ganz viel L I E B E von unterwegs! -Mona-
monamiiiii! WOW! ich bin begeistert, mal wieder ;-) unglaublich beeindruckende bilder! weiterhin viel spaß (ohne zahnaua). grüße jenson
AntwortenLöschenJenson!!!! Wann kreuzen sich unsere Weltreisewege endlich?
LöschenLiebe Mona, der beste aller Neuseeland blogs, könnte ein Buch werden. Nun, du bist eben schon älter, hast einen Beruf und bist in Vielem eben erfahrener als z.B. mein 19-jähriger, der auch nicht wusste, wie man einen Teller abwäscht, er wird es nach 8 Monaten in NZ gelernt haben. Deine Fotos sind toll und Zahnweh ist doof. Viel Spass noch, stalking mom Christine
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