Ein bisschen Schlamm muss sein...

Alle Augäpfel kleben am Busfenster. Reisfelder und dahinter die Karstberge die wie Zähne aus dem Boden schiessen und die Wolken küssen. Leider sind die Fenster unseres "VIP-Busses" sowas von dreckig das jedes Bild ein Spott für die Landschaft wäre, also lass ich das fotografieren sein und staune mit offenem Mund nach draussen. Was die Anfahrt verspricht kann Vang Vieng nicht halten. Das Dorf ist nicht nur Backpackerhölle sondern auch oder gerade deswegen, hässlich. Wir lassen uns davon nicht täuschen und trauen uns bei strömendem Regen mit 2 Omifahrrädern in die Umgebung.


   Das bin Ich :-) mit Regenjackenmodell Hochseeboje und ganz optimistisch mit Sonnenbrille!

Es regnet, es ist schlammig, unsere Fahrräder null Schlammwetter-Feldweg-tauglich - die besten Vorraussetzungen für einen abenteuerlichen Ausflug und 10mal besser als jeder Tag am Strand!

Die Wege sind ein einziges rutschiges Ausweichmanöver mit gelegentlichen Büffelbadestellen. Hennis Taktik: Volle Pulle durchfahren egal wie nass die Füsse dabei werden. Ich darf das natürlich dann im wahrsten Sinne des Wortes ausbaden. Mittendrin bleibe ich wegen Geschwindigkeitsmangel stecken und kann in Zeitlupe dabei zusehen, wie meine Körperreflexe ihre Pflicht tun und mich vorm Umkippen bewahren. Ich stehe also mit einem Fuss definitiv in der Sch...

    Waterbuffalo's Paradise:





Ich kann nicht anders, ich muss sooo lachen und Henni natürlich auch. Die Hälfte meiner Wasserflasche geht für die Säuberung meiner Füsse drauf, die nach 20m dann wieder gleich aussehen.
Endstation ist ein kleiner Garten mit Bambushütte. Hier gibts Stirnlampen und einen Fischteich zum baden. Das Ziel ist eine "Schwimmhöhle" also verzichen wir aufs Baden, stellen unsere Dirtbikes ab und machen uns durch wunderschöne Reisfelder auf den Weg zur Höhle...




    Schicke Stirnfunzel am Kopf? CHECK!


Nachdem wir uns durch den Bananenwald gekämpft haben stehen wir vor einem schmalen Felsspalt. Licht an, los gehts. Es ist ziemlich... höhlig?! Eng, dunkel, kalt, nass. Spinnen und Fledermäuse begrüssen uns und es stellt sich heraus, dass wir sehr weit absteigen müssen um zum Wasserbecken zu gelangen. Wir ermutigen uns immer wieder gegenseitig und schaffen es auch bis ganz nach unten. Aber hier baden? Zur Erinnerung: Es ist zappenduster und unsere Stirnlampen sind nicht wasserfest! Das ist echt umheimlich. Henni hat ebenfalls keine Lust von einem Höhlenmonsterfisch gefressen zu werden und so gehts dann zurück ins Freie. Draußen sind wir natürlich noch dreckiger als zuvor. Also nix wie zur nächsten Lagune...


    Wir. Drin. :-D
   

    Dreckige Schuhe?

    Henni-Schuhputzservice an der blauen Lagune!



Wahre Badefreuden im Nam Xang. Tolle Stelle um meine preisgekrönte Kunstsprungübung "der sterbende Frosch" zu präsentieren. Alle Anwesenden sind begeistert!



   Die wahre Kunst besteht darin, beim Auftauchen auch wie ein Frosch zu gucken!

Durch die Rückfahrt sind wir wieder dreckig von oben bis unten und grinsen vom einen Ohr zum anderen. Es gibt Tage an denen ist man wieder Kind. Das sind einfach die Besten!

Die populärste und unter Backpackern beliebteste Attraktion in Vang Vieng ist Tubing. Sich im LKW-Reifen ein wenig über den Nam Xang treiben lassen. Klingt gemütlich, ist aber die reinste Party. 3 Bars laden am Ufer des Flusses zum feiern ein. Man winkt, bekommt ein Seil zugeworfen (Jeder Cowboy würde erblassen vor Neid) und wird an Land gezogen. Schlammrutschen oder Beachvolleyball für die Sportlichen, die Bambusbar für die Trinkfreudigen. Wir entscheiden uns für irgendetwas dazwischen. 


   ...dann ist die Welt voll Sonnenschein!
 
2 Tage hintereinander bin ich so dreckig wie nie zuvor. Hab aber gehört das der Schlamm von Vang Vieng schön machen soll. Könnt ihr mir demnächst ja vielleicht bestätigen! Jetzt geh ich besser duschen... see you!