Sabaidiii!

Achtung! Harter musikalischer Bruch! Ich tausche "Born to be wild" gegen "Schön ist es auf der Welt zu sein". Im Ernst!


Wir haben uns nach einer 9h Busfahrt in Luang Namtha eingemietet und uns einen Scooter für Erkundungstouren geschnappt. 65 Kilometer an die chinesische Grenze auf den Strassen von Laos! Das Vernunftsengelchen verweilt geknebelt in Luang Namtha.

Das Wort Strasse verdient hier eine neue Definition. Ich bin für: Zufällig aneinandergereihte Teerfladen durch die Prärie. Obwohl wir aufgrund der Strassenverhältnisse extrem vorsichtig dahingurken ist die Strecke jedes Schlagloch wert! Mehr Ursprünglichkeit geht nicht! Dörfer aus Bambushütten wechseln sich mit atemberaubenden Landschaften ab. Kinder winken, rufen "Sabaidii" und laufen uns in Horden hinterher. Das hier ist nicht born to be wild. Das ist einfach nur schön! 










In Muang Sing gibt es dann leider verkochte Nudeln und aufdringliche Akha-Frauen die nicht müde werden uns ihre Armbänder anzubieten. Nach einer halben Stunde setzen sich zum Glück 2 Franzosen an den Nachbartisch. Die beiden kriegen die Mädels sicher nie wieder los :-) und wir können uns davonschleichen und wieder zurück fahren...


Laos ist eines der ärmsten Länder der Erde. So idyllisch die Dörfer auch aussehen - manche haben weder Wasserversorgung noch Elektrizität und um die medizinische Versorgung steht es ebenfalls schlecht. Trotz allem sind die Menschen absolut entspannt und sehr lieb. Selbst den scheuesten zaubert man mit einem freundlichen Sabaidii! ein Lächeln ins Gesicht.

Luang Prabang heisst die allseits gelobte Stadt, die mich in einen Schockzustand versetzt. Ein Boutiqe-Hotel nach dem anderen, viele Wats, flirtende Teenie-Mönche (15-jähriger Möch zwinkert mir eindeutig zu: wasn hier los?!) und viele Möglichkeiten Geld auszugeben. Kontrastprogramm das so gar nichts mit dem Laos in Luang Namtha zu tun hat. Einige Franzosen verbringen hier ihren Urlaub (Laos ist ehemalige französische Kolonie) und es gibt Baguette, Wein und Rechtsverkehr. Wir verbringen hier ein paar lazy days, landen je ein Tag mit Fieber im Bett, essen Sindat (laotisches Fondue) und kaufen uns für ein Backpackertagesbudget eine Flasche -nicht lachen- Gewürztraminer. Zu mehr können wir uns wirklich nicht aufraffen. Manchmal braucht der Kopf einfach Luft um alles zu verarbeiten. Auch wenn sich Dinge wie Rucksackpacken (neeeervig) und ewige Holperbusfahrten irgendwann zur Reiseroutine entwickeln, will man ab und an dann doch Wurzeln schlagen. Zumindest für eine Woche im gemütlichen Luang Prabang.









Weiter gehts auf der "Banana-Pancake-Route" Richtung Vang Vieng. Die Backpackerhölle schlechthin wartet auf uns, sie darf wohl auf keinem Reiseplan fehlen. Na dann... Nix wie hin!