In Bangkok sagt man nicht Sawadie Kha. Man sagt "Wantaamasaaaaahhhs?!"
( = Do you want a massage?) Zumindest auf der Khao San Road wird man von "Wantaamasaaaahs?!" geradezu verfolgt. Genauso wie von vielen Händlern und viel mehr noch von anderen Backpackern die hier ihr Chang Bier trinken und um T-Shirtpreise feilschen. Die Khao San Rd. ist sowas von Backpacker-Land dass neugierige Thais extra hierher kommen um sich dessen "Belagerer" anzusehen. Den Stadtteil Banglampoo könnte man somit einfach in Humanzoo umbenennen. Wahrscheinlich würde keiner den Unterschied bemerken...
Noch vor ein paar Tagen haben wir auf Mr. Charins Obstfarm in einem Baumstumpfhaus in einem runden Zimmer gewohnt (die Gummibärenbande war gerade auf Urlaub), sind auf dem See herumgepaddelt, haben in Wasserfällen gebadet und Mangos frisch vom Baum verspeist. Trotz Mosquito-Protection war ich DIE Mosquito-Attraction und bin jeden morgen mit einer Vulkanlandschaft alias Haut aufgewacht. Trotzdem war es...
... so toll!!!
Das kleine Städtchen Kamphaeng Phet in Zentralthailand machts möglich! Auch wenn man nirgends verstanden wird und die Bestellung einer fleischlosen Nudelsuppe körperliche Anstrengung bedeutet (europäischer Ausdruckstanz trifft verunsichertes Thai-Lächeln), ist die Kleinstadt mit der schönen Ruinenanlage ein Highlight auf unserer Route.
Nach der unglaublichen Idylle steht man dann plötzlich in einer pulsierenden Metropole und ist umgeben von Shoppingmalls, Stadtverkehr und "Wantaamasaaaahs?!".
Ziemlich verrückt!
So ziemlich jeder Reisende erwähnt wie schrecklich Bangkok doch ist - furchtbar und laut und erst das Verkehrschaos...
Für mich ist Bangkok ein schnurrendes Kätzchen. Zugegebenermaßen ein ziemlich grosses Kätzchen. Die Tigerkatzen sitzen aber ganz klar in Indien. Delhi frisst dich wenn du nicht aufpasst. Bangkok miaut vielleicht ein bisschen, das wars aber auch schon. Also eine spannende Metropole, groß genug um nicht alle 2m in einen Traveller zu rennen und vollgepackt mit Kultur, Shoppingmalls, Tempel, Märkten, Nachtleben und leider auch: Sextourismus.
Unsere Wahl fällt aus Budgetgründen auf ein Dorm. Bis auf Marathonläufer José, der jeden morgen um 5 Uhr (mit Glöckchen an den Joggingschuhen:-) aus dem Zimmer spaziert, sind alle eher auf dem Durchmarsch und bleiben nicht länger als eine Nacht. Könnte auch an der Bordellgasse liegen, die sich nicht weit von unserem Hostel befindet und dafür sorgt, dass im stundentakt betrunkene Europäer mit einer Prostituierten im Arm in ihr Zimmer wackeln.
Durch unzählige Malls spazieren oder durch Nachtmärkte bummeln -
Shoppingparadise Bangkok erleichtert nicht nur meine Reisekasse sondern ruiniert auch meine Füße. Grund genug eines der vielen "Wantaamasaaaahs?!" dankend anzunehmen und Bangkok Bangkok sein zu lassen. In ein paar Wochen gibts ohnehin ein Wiedersehen mit der Metropole. Die Wats, Skybars und Floating Markets können also ruhig noch ein wenig warten. Jetzt erst mal Füsse hochlegen und massieren lassen...