Irgendwo im Nirgendwo

3 Tage in Mae Sariang. 3 Tage warten bis der verdammte Regen aufhört. 3 Tage die Angst von Moskitos ausgesaugt oder vom Regen weggeschwemmt zu werden. 3 Tage bis es uns langsam dämmert "Oh oh...

der Monsun ist da!"



Und der geht da auch nicht so schnell wieder weg!

Unsere Trekkingpläne versinken mit jedem Regenschauer mehr und mehr in den schlammigen Strassen von Mae Sariang. Wir kehren der kleinen Provinzstadt mies gelaunt den Rücken und steigen in das nächste Sammeltaxi (Songtaew) Richtung Sukothai.


Da wir uns immer noch im bergigen Norden befinden, brauchen wir für die erste Etappe bis Mae Sot 6 Stunden. Ein Songtaew ist kein VIP-Bus und die Strasse ihres Namens oft nicht würdig, wenn gar überhaupt vorhanden. Mit Regenjacke-FlipFlop-Outfit strotzen wir dem kühlen Fahrtwind und den Regenschauern und sehnen uns Sukothai herbei. 


Klingt ziemlich mitleiderregend oder? 

Habe natürlich vergessen die unberührte saftgrüne Landschaft zu erwähnen!!!
Hier und da ein Bergdorf oder lose Ansammlungen von idyllischen Bambushütten die im Nebel auftauchen. Nicht zu vergessen die Highlights der ganzen anstrengenden Fahrt: Stammesangehörige der umliegenden Bergdörfer steigen irgendwo im nirgendwo zu und machen die 6h Holperfahrt zu einem Erlebnis.




Ganz und gar kunterbunt gekleidet begleiten uns ganze Stammes-Familien, pfeifferauchend, säuglingstillend, lachend und sehr darauf bedacht uns nicht zu nahe zu kommen. Nicht so unsere wundervollen Chiquita-Ladys die wir in der Pampa aufsammeln. Mit einer riesigen Bananenstaude im Schlepptau entern sie unser Songtaew. Eine klatscht mir sogleich herzhaft auf den sonnenverbrannten Oberschenkel (AUTSCH!) und lacht und lacht und lacht. Ich schätze mal das heisst hier "Hallo" und da ich ja wirklich nichts von dem was  mir die 2 Damen so erzählen verstehe, lache ich einfach auch. Vielen Dank an dieser Stelle an den Erfinder der Zahnbürste! Mit dem schwarzen Gebiss der Chiquita-Ladys möchte ich wirklich nicht tauschen! Die Mädels verlassen uns leider samt Bananenstaude, wie erwartet, irgendwo im nirgendwo.

    Die Bananenstaude nicht vergessen!

    Nochmal Tschüssi! sagen.


    Und dann nix wie Heim!


Nach weiteren Stunden im Localbus kommen wir dann erschöpft in Sukothai an. Glücklicherweise finden wir gleich ein nettes Zimmer und fallen in den Dornröschen-Schönheitsschlaf den wir so dringend brauchen.

Ausgeschlafen streifen wir mit dem Fahrrad durch das weitläufige Ruinengelände von Alt-Sukhothai und bestaunen riesige Buddhastatuen. Der richtige Ort um sich klein vorzukommen...




Auf dem Markt esse ich dann meine erste Heuschrecke (knusprig&lecker), wobei ich mich für die Mehlwürmer und Maden noch nicht so erwärmen kann. Vielleicht ein anderes mal, irgendwo im nirgendwo.