Hope

Sadako war zwei Jahre alt als die Atombombe am 6. August 1945 fiel. Sie überstand die Katastrophe scheinbar unbeschadet, erkrankte später jedoch an Leukämie. Sie wollte weiterleben und begann Origami-Kraniche zu falten. Wer tausend dieser Papierkraniche faltet, soll einen Wunsch frei haben. Der Kranich, in Japan ein Symbol für Glück und Hoffnung, sollte Sadako helfen, wieder gesund zu werden. Sie starb bevor sie 1000 vollenden konnte.

Ihre Mitschüler falteten den Rest für sie und brachten damit einen Stein ins Rollen. Noch heute bringen tausende Schüler aus Japan und der Welt ihre Origami-Kraniche nach Hiroshima und legen sie am Children Peace Monument nieder. Ca 10 Millionen gefaltete Friedenswünsche finden jährlich den Weg hierher. Sie sind das einzig schöne, bunte im heute eher grauen Peace Memorial Park.

   Children Peace Monument






    Mein erster selbstgefalteter Origami-Kranich!

Die A-Dome Ruine ragt als Mahnmal in den grauen Nachmittagshimmel. Schulkinder schlendern kichernd am Ufer entlang. Wir sitzen auf Campingstühlen und lernen von Überlebenden wie man einen Origami-Kranich faltet. Wir hören die Lebensgeschichten deren Eltern und Geschwister.
Die Menschen sind offen, freundlich und wollen erzählen.

Unidentifizierte Leichen wurden hier begraben, Mahnmale und Gedenksteine errichtet, ein Museum gebaut. Niergendwo geht es um Schuld. Immer geht es um Hoffnung. Die Forderung: Es sollen alle Atomwaffen zerstört werden. Die Realität sieht anders aus und auch das wird thematisiert. Die Flamme des ewigen Weltfriedens brennt seit über 50 Jahren, und wird erst erlöschen wenn genau dies eintritt.

   Der A-Dome. Das einzige Gebäude dass der Atombombe standhielt.




Hiroshima ist so komplex und doch so einfach. Es gibt viele Meinungen, Auslegungen und Sichtweisen zur Atombombe die hier alle keine Rolle spielen sollen. Du stehst ohnmächtig vor den vielen schrecklichen Ausstellungsstücken und realisierst einmal mehr dass das Leid vieler von ein paar Wenigen bestimmt wird. Diese Wenigen sollten sich mit diesem Leid auseinandersetzen und danach handeln. Friedensnobelpreise absahnen ist heute ja anscheinend nicht mehr so schwer, jetzt wäre es nur noch toll wenn man die Kriterien dafür auch erfüllen könnte. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.





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