Palolem - Auf der Zugfahrt zum schönsten Strand Goas lernen wir Madisyn und Miles aus den USA kennen. In der Sitzplatzschlacht der Inder wird man sich schnell sympathisch und wir erfahren dass die beiden bereits einige Monate in Asien unterwegs sind - mit je nur EINEM Daypack! Nix mit Klamottenauswahl und Beautycase!
Sie haben wirklich nur das allernötigste dabei (sieht man mal von der tackerähnlichen Handnähmaschine ab) und sind damit sehr, sehr glücklich! Das kann ich auf unserem 2km-Fussmarsch Richtung Strand bei 38 Grad mehr als nachvollziehen. Die beiden plappern fröhlich vor sich hin während sich die 14kg auf meinem Rücken mit Schweiß und Kurzatmigkeit bemerkbar machen.
Eine einfache Strandhütte ist schnell gefunden und wir können das Palmenparadies mit Madisyn & Miles bei ein paar Cocktails und Kartenspielen geniessen. In der Tourihochburg sind die Shopbesitzer besonders anstrengend und am Strand posen ein paar blumengeschmückte Exemplare für Indias next Beach Cow. Auch das allseits gerühmte Tandoori Seafood hält was es verspricht und die rothaarige Maddy bringt sich für ihre Vorliebe für Fischaugen schnell den Namen "RedSnapper" ein. Angestachelt von deren Minimalismus fangen wir sogar an unsere eigenen Rucksäcke auszumisten. Wer braucht bitte 3 Röcke, 4 Hosen und 2 Pullis? Und warum zur Hölle habe ich 3 Bücher dabei?! Unsere Strandgefährten verlassen uns viel zu schnell Richtung Mumbai mit der Bitte, sie irgendwann in Oregon besuchen zu kommen. We'll see! Allerspätestens im Bücherregal. Die beiden schreiben nämlich ein Buch über ihre Reise mit dem passenden Titel "Where's your luggage?!"
Notgedrungen statten wir dem indischen Krankenhaus einen Besuch ab und bringen Hautausschläge mit. Das hat man davon wenn man kratzt und nicht soll. Dann kann ich zurecht zusehen wie 7 hübsche, kichernde Krankenschwestern meinen Henni verarzten - sexy Pfleger gibts natürlich keine. Stattdessen Badeverbot.
5 Tage vorbei und das Strandleben fängt an mich zu langweilen. So mache ich das, was viele Frauen in dieser Situation tun - shoppen. Weil die frische Beute sich nicht mit der neuen "mehr-Platz-im-Rucksack-Philosophie" verträgt bleibt mir nichts anderes übrig als ein Paket in die Heimat zu schicken.
Der erste Tag an dem ich Deutschland wahrlich vermisse. Einfach rein gehen, bezahlen, raus gehen, glücklich sein. In India NO WAY! Zuerst zur Post, dann zum Schneider um das Paket in billigen Baumwollstoff nähen zu lassen (natürlich nennt er den weit überhöhten Touripreis und wir handeln ihn an unsere Schmerzgrenze) dann mit dem ganzen Gerümpel wieder zur Post. Weiter zum Copyshop um Ausweiskopien anfertigen zu lassen, zurück zur Post, Zollformulare ausfüllen, Stoff beschriften, dem unfreundlichen Mitarbeiter die Arbeit abnehmen und das Paket auf die Waage wuchten und dann ENDLICH bezahlen!
Ich war noch nie so angepisst!
Geht es bitteschön noch komplizierter, unverschämter und unfreundlicher? Das erklärt auch warum ich auf dem Heimweg einen bettelnden Jungen nach dem dritten Mal "Stop touching me and go away!!!" stellvertretend für alle nervigen Kinder dieser Welt mitten auf der Strasse anschreie. Und es tut mir keine Sekunde leid.
Ich hätte nie gedacht dass mich das so in rage bringen könnte aber tadaa Indien hat es geschafft. Als Frau hat man es hier sowieso schon nicht leicht und die Inder sind oft genug unfreundlich und dreist. Es mag durchaus nette Exemplare geben aber zu meinem Lieblingsvolk werden die Inder wahrscheinlich nie. Ein paar Watermelonjuices bringen mich wieder runter und machen mich fit für die nächste Strandetappe...
...Gokarna Beach!
Leider nicht der erwartete Traumstrand da ziemlich zugemüllt. Nennt mich Öko oder "deutsch" (was ziemlich ungerechtfertigt wäre denn ich schlage mich sehr tapfer: indische Sanitäranlagen, Kakerlaken, dünne Matratzen, Strom- und Wasserausfälle, fragwürdige Restauranthygiene - und ich habe mich noch keinen Piep beschwert) aber was einfach gar nicht geht ist Müll. Überall. Jeder Schnipsel Land scheint damit übersät zu sein. Wen wundert es wenn man sieht wie hier selbstverständlich Dinge weggeschmissen werden, auf die Strasse, in den Sand, in die Hecke, ins Wasser. Unglaublich. Es gibt keine öffentlichen Mülleimer und was nicht in den offenen Abwasserkanälen landet wird von der Kuh aufgefressen oder verbrannt - oder eben nicht.
Ich bin nicht böse dass wir dem Strandleben den Rücken zuwenden und es uns in der geschäftigen Stadt Gokarna gemütlich machen. Hier habe ich bereits meine erste Kokosnuss ausgeschlürft und voller Vorfreude die südindischen Speisekarte studiert. Ich freue mich schon auf unsere Radtour durch die Gegend und überhaupt nicht auf unsere Weiterfahrt mit dem Gouvernment Bus.
See you in Hampi!
Sie haben wirklich nur das allernötigste dabei (sieht man mal von der tackerähnlichen Handnähmaschine ab) und sind damit sehr, sehr glücklich! Das kann ich auf unserem 2km-Fussmarsch Richtung Strand bei 38 Grad mehr als nachvollziehen. Die beiden plappern fröhlich vor sich hin während sich die 14kg auf meinem Rücken mit Schweiß und Kurzatmigkeit bemerkbar machen.
Eine einfache Strandhütte ist schnell gefunden und wir können das Palmenparadies mit Madisyn & Miles bei ein paar Cocktails und Kartenspielen geniessen. In der Tourihochburg sind die Shopbesitzer besonders anstrengend und am Strand posen ein paar blumengeschmückte Exemplare für Indias next Beach Cow. Auch das allseits gerühmte Tandoori Seafood hält was es verspricht und die rothaarige Maddy bringt sich für ihre Vorliebe für Fischaugen schnell den Namen "RedSnapper" ein. Angestachelt von deren Minimalismus fangen wir sogar an unsere eigenen Rucksäcke auszumisten. Wer braucht bitte 3 Röcke, 4 Hosen und 2 Pullis? Und warum zur Hölle habe ich 3 Bücher dabei?! Unsere Strandgefährten verlassen uns viel zu schnell Richtung Mumbai mit der Bitte, sie irgendwann in Oregon besuchen zu kommen. We'll see! Allerspätestens im Bücherregal. Die beiden schreiben nämlich ein Buch über ihre Reise mit dem passenden Titel "Where's your luggage?!"
Notgedrungen statten wir dem indischen Krankenhaus einen Besuch ab und bringen Hautausschläge mit. Das hat man davon wenn man kratzt und nicht soll. Dann kann ich zurecht zusehen wie 7 hübsche, kichernde Krankenschwestern meinen Henni verarzten - sexy Pfleger gibts natürlich keine. Stattdessen Badeverbot.
5 Tage vorbei und das Strandleben fängt an mich zu langweilen. So mache ich das, was viele Frauen in dieser Situation tun - shoppen. Weil die frische Beute sich nicht mit der neuen "mehr-Platz-im-Rucksack-Philosophie" verträgt bleibt mir nichts anderes übrig als ein Paket in die Heimat zu schicken.
Der erste Tag an dem ich Deutschland wahrlich vermisse. Einfach rein gehen, bezahlen, raus gehen, glücklich sein. In India NO WAY! Zuerst zur Post, dann zum Schneider um das Paket in billigen Baumwollstoff nähen zu lassen (natürlich nennt er den weit überhöhten Touripreis und wir handeln ihn an unsere Schmerzgrenze) dann mit dem ganzen Gerümpel wieder zur Post. Weiter zum Copyshop um Ausweiskopien anfertigen zu lassen, zurück zur Post, Zollformulare ausfüllen, Stoff beschriften, dem unfreundlichen Mitarbeiter die Arbeit abnehmen und das Paket auf die Waage wuchten und dann ENDLICH bezahlen!
Ich war noch nie so angepisst!
Geht es bitteschön noch komplizierter, unverschämter und unfreundlicher? Das erklärt auch warum ich auf dem Heimweg einen bettelnden Jungen nach dem dritten Mal "Stop touching me and go away!!!" stellvertretend für alle nervigen Kinder dieser Welt mitten auf der Strasse anschreie. Und es tut mir keine Sekunde leid.
Ich hätte nie gedacht dass mich das so in rage bringen könnte aber tadaa Indien hat es geschafft. Als Frau hat man es hier sowieso schon nicht leicht und die Inder sind oft genug unfreundlich und dreist. Es mag durchaus nette Exemplare geben aber zu meinem Lieblingsvolk werden die Inder wahrscheinlich nie. Ein paar Watermelonjuices bringen mich wieder runter und machen mich fit für die nächste Strandetappe...
...Gokarna Beach!
Leider nicht der erwartete Traumstrand da ziemlich zugemüllt. Nennt mich Öko oder "deutsch" (was ziemlich ungerechtfertigt wäre denn ich schlage mich sehr tapfer: indische Sanitäranlagen, Kakerlaken, dünne Matratzen, Strom- und Wasserausfälle, fragwürdige Restauranthygiene - und ich habe mich noch keinen Piep beschwert) aber was einfach gar nicht geht ist Müll. Überall. Jeder Schnipsel Land scheint damit übersät zu sein. Wen wundert es wenn man sieht wie hier selbstverständlich Dinge weggeschmissen werden, auf die Strasse, in den Sand, in die Hecke, ins Wasser. Unglaublich. Es gibt keine öffentlichen Mülleimer und was nicht in den offenen Abwasserkanälen landet wird von der Kuh aufgefressen oder verbrannt - oder eben nicht.
Ich bin nicht böse dass wir dem Strandleben den Rücken zuwenden und es uns in der geschäftigen Stadt Gokarna gemütlich machen. Hier habe ich bereits meine erste Kokosnuss ausgeschlürft und voller Vorfreude die südindischen Speisekarte studiert. Ich freue mich schon auf unsere Radtour durch die Gegend und überhaupt nicht auf unsere Weiterfahrt mit dem Gouvernment Bus.
See you in Hampi!