Teilzeithippie

Lange hats gedauert bis es mich nun wieder in den Fingern juckt. Ein aktueller Blogeintrag ist schon mehr als überfällig. Aber anders als ein Vollzeithippie, der den ganzen Tag nackt durch die Gegend hüpft und sich des Lebens freut, muss ich als Teilzeithippie einer Arbeit nachgehen und unsere Brötchen verdienen. Keine Sorge, ich mach das angezogen.

Achterbahn

Wie dankbar bin ich für die vielen schönen Momente, Aus- und Anblicke, Erfahrungen, Menschen denen ich begegnet bin, Dinge die ich lernen durfte, Seiten die ich an mir entdeckt habe und Erinnerungen von denen ich jetzt schon weiss, dass ich mein ganzes Leben lang davon zehren werde. Und wie sehr könnte ich doch auf die Kehrseiten verzichten, die eine Weltreise mit sich bringt....

Die kleinen Dinge

Nach sieben Wochen relaxtem Südseeleben auf dem australischen Kontinent landen. So richtig begreifen können wir das nicht. Australien? Echt jetzt? Sind wir tatsächlich schon hier? Aber, aber... wir waren doch erst in Neuseeland?! Was schon Oktober? ECHT??? Kann mal bitte jemand die Zeit anhalten? Hilfe!

Bula Fiji!

 "Bula!" sagt der Zollbeamte und ist damit schon der dritte Offizielle den wir auf Hakura begrüssen dürfen. Man geht in Fiji nämlich nicht einfach so von Bord und schlendert an Land -NEIN!- man wird von drei Beamten nacheinander besucht um alle Formalitäten zu klären. In ungewissen Abständen natürlich. Es geht los mit dem Biosecurityofficer der sich als Jay vorstellt und uns bereits zwei Stunden hat warten lassen. Die Fiji Island-time unterscheidet sich also nicht allzusehr von der tonganischen.

Von Landratten und Seebären

"If you have to, go that way" sagt Doug den ich von seiner Schicht ablösen möchte und zeigt in die Richtung in die der Wind weht. Eine Sekunde später hänge ich dann auch schon über der Reiling und sehe zu wie mein Frühstück in den Wellen des Pazifiks verschwindet.

Leinen los!!!

Goodbye Taka-Tuka-Land der Südsee! Tschüss Konigreich. Auf Wiedersehen Tonga. Hinter uns liegen drei Wochen Strand, Palmen, kristallklares Wasser, relaxte Tage und unvergessliche Momente mit den Buckelwalen. Eigentlich würden wir ja jetzt nach Australien fliegen, aber wie so oft im Leben kommt es anders als man denkt...

Wo man singt da lass dich nieder

- Böse Menschen haben Radios

Ja Papa, brauchst nicht zweimal hinschauen. Ich zitiere dich tatsächlich in meinem Blog. Ich kann mich nicht erinnern wie oft ich diesen Spruch von dir gehört habe. Muss wohl sehr oft gewesen sein. Sehr sehr sehr oft. Und ich wollte dir nur sagen wie recht du damit hast.

Manchmal hilft eben nur noch eins: beten!

Die Augen zu, meine Fingernägel bohren sich in Henriks Oberschenkel und ich tue etwas das ich schon ewig nicht mehr getan habe: Beten. Zu allen Göttern die es gibt, mal gab oder vielleicht noch geben wird. Der Grund? Ich fliege mit der Real Tonga Airline zur nördlichsten Inselgruppe des Königreichs: Vava'u.

Malo e lelei!

Willkommen im Königreich Tonga! 176 Inseln, 100.000 Einwohner, die letzte Monarchie im Pazifik & Heimat der dicksten Menschen der Welt.

A wie Aaahhhhhhhhh... Neuseeland!

A wie Abschied von AOTEAORA
Seit 3 Tagen bin ich ein emotionales Wrack. Ähnlich wie beim Abschied von Deutschland mit dem bedeutenden Unterschied, dass ich eigenlich nicht weg will so wie damals, sondern lieber bleiben.

"Eier, wir brauchen Eier!"

sagt Henni und zitiert dabei nicht etwa Oliver Kahn sondern bezieht sich auf den von ihm eigens erdachten WM Planer. So ein schickes Ding um an die Wand zu hängen, mit Diagramm und Flaggen und allem Pipapo ist in Tutukaka natürlich nicht zu haben. Deshalb: Eier.

Take it easy, man!

Ommmmmmmmm. 20 Menschen summen mir um die Ohren. Ich komme mir dabei, wie jeden Dienstag Abend um halb sieben, ziemlich doof vor. Ommmmmmmm. Von mir aus könnten wir auf das Ganze gesinge verzichten, bin ja nicht wegen meinen Stimmbändern hier. Ommmmmm. Hallo? Können wir jetzt bitte anfa... "And we beginn our yoga practice with the moon salutation, step in front of your mat..." Na geht doch.

...who knows somebody who...

"Oh nooo, i'm so sorry!" Mit mitleidiger Miene gibt uns die Bedienung unsere Lebensläufe zurück. Kennen wir schon - wieder kein Glück. Es ist bereits das zehnten Café in dem wir nach einem Job fragen. Enttäuscht sind wir, müde und dazu noch ziemlich hungrig. Immerhin haben wir hier die seltenen Gelegenheit uns von einem Stück hausgemachte Linzer Torte wieder aufheitern zu lassen und checken bei einer Tasse Tee diverse Jobwebsites und Backpackerforen. Ein Job finden. Für Zwei. Seufzen und Tee trinken...

Death by chocolate

Die Indizien für eine Siedlung: Eine Hand voll Holzhäuser, ein Tante Emma Lädchen und die Kirche auf einem Hügel. 

Der unaufhaltsame Fortschritt: Freitags gibts free wifi (wlan) in der Bücherei, aber nur von zwei bis vier. 

Der ganz normale Wahnsinn: Kein Regen. Kein Wasser. Keine kommunale Wasserversorgung - Alles wird hier mit Regenwasser versorgt. Auch die ortsansässige Feuerwehr

Das unbestrittene Highlight: Milchlieferung jeden Dienstag, frisch vom Euter und noch warm.  

Der Name unserer neuen temporären Heimat:
Kohukohu
Liegt zwischen Mitimiti, Kerikeri & Kawakawa. Kleines verschlafenes Nest im Hokianga Harbour das so charmant spektakulär ist wie ein Tasse Kamillentee. 

Heeeey - Ab in den Norden! (der Sonne hinterher!)

Hier auf dem schönsten Stück Land der Welt läuft ja alles ein wenig anders. Geht in Europa ein Tag zu Ende begrüssen wir hier schon wieder die ersten Sonnenstrahlen und statt dem Sommer steht hier bald schon der Winter vor der Tür. Das macht sich vor allem mit kalten Nächten und eisigen Winden bemerkbar. Höchste Zeit also sich in die noch warmen Klimazonen zu verkrümeln - und das betrifft hier in Neuseeland natürlich den Norden.

Painparadise 2

Ahhhh. Ein zerreisend starker Schmerz schiesst in meine Stirn. "Pain?" fragt da eine Stimme durch den langsam nachlassenden Kopfschmerz. Warte mal. Kenn ich diese Situation nicht irgendwoher? Indien? Ayurveda Massage? Mir ist schwindlig. Ich kann nicht klar denken aber das ich nicht in Indien sein kann wird mir schnell klar. Ich öffne vorsichtig die Augen und blicke in ein grelles Licht und in zwei besorgte Augenpaare.

Solo

Du stehst vor mir und ich sehe dir an, dass es dir nicht wohl dabei ist mich gehen zu lassen. "Creme dich ein, okay, und pass auf dich auf, fahr immer links und trink genug Wasser, okay, und schließ ab...". Ich hör dir nicht mehr zu. Mein Unhabhängigkeitsdrang schlägt Purzelbäume und die Vorfreude übertrifft den Abschiedsschmerz - 3 Wochen reisen "solo".

Roadtrip-Poesie, oder: Was soll aus dir bloß mal werden?!

"Was soll aus dir bloß mal werden?". 
Den Satz durfte ich mir ziemlich oft anhören und hatte seine Wurzeln zumeist in vergessenen Hausaufgaben und verpatzten Mathearbeiten. Tja was soll bloß aus mir werden? 

Pech, Herr Honorarkonsul

In Christchurch gibt es zwei Zeitabschnitte. Vor und nach dem Erdbeben. Alles was vor dem 22. Februar 2011 war, ist unwiederbringliche Geschichte. "Vor dem Erdbeben stand hier mal ein Haus", "Das war erst nach dem Erdbeben", "2 Jahre vor dem Erdbeben sind wir hierher gezogen", "Ihr wollt in die Innenstadt?! Da ist nichts mehr!".

Hoch hinaus

Seine Fingerknöchel sind schneeweiss, so fest umklammert er das Lenkrad und schreit dabei stadionreife Anfeuerungsparolen gegen die Windschutzscheibe "Auf geeeehts EMMA!!! Aufgeeeehts!". Normalerweise würde ich ihn dafür auslachen, aber auch ich trommle unruhig auf das Armaturenbrett und fiepse "Noch ein gaaaaanz kleines Stühüüück!!!" Erster Gang, 5 km/h, 16 % Steigung, Arthurs Pass. Gleich sind wir übern Berg. Bis dahin feuern wir unsere treue Rostlaube lauthals an. Die arme Emma.

Home is wherever i'm with you!

Also. Was gibt es denn so Neues das eventuell lesenswert wäre. Mhhh. Nichts? Vielleicht fällt mir etwas ein wenn ich mich so herum drehe. Mh Nee, auch nicht. Vielleicht wenn ich mich hinsetz und raus schaue? Henni kannst du mal kurz - darf ich - quetsch - danke. Naja, das ist jetzt auch nicht viel besser. Hab ich schon erwähnt dass es ausserhalb der Emma reeeeegnet? Immer, ständig und andauernd? Und das wir arbeiten? Achja, hab ich schon? Okay.
Also dann gibt es hier von Franz Josef, in Neuseeland, dem schönsten Arsch der Welt, in der südliche Hemisphäre, auf der Möchtegern-Sommer-Halbkugel, überhaupt nichts Neues.

Wann wirds mal wieder richtig Sommer?

Tropf...

Ungläubig glotzen wir auf den kreisrunden Fleck auf unserer Bettdecke,
den ein kleiner Wassertropfen soeben hinterlassen hat.

Tropf...

Wir verfolgen den Weg des nächste kleinen Wassertropfens zurück nach oben zur Decke.

Tropf...

Unsere Augenpaare treffen sich schliesslich weit geöffnet wieder in der Mitte...
“Das ist jetzt aber nicht -” “Das kann doch nicht -” “War das eben etwa-”
Und ob. Die Emma ist nicht ganz dicht!!!